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Ziel meines Gesangsunterrichts ist die Befreiung der Stimme. SängerInnen können dadurch ihren gesamten Stimmumfang in verschiedenster Dynamik und vielfältigsten Farben nutzen. Dabei soll die Originalität des Stimmtimbres beibehalten werden.

Stimmentwicklung ist mit gezieltem Bodybuilding vergleichbar. Die Stimme wird über einen längeren Zeitraum hinweg aufgebaut und ihre Leistungsfähigkeit vergrößert.

Bereits im 17. Jahrundert hatten die Italiener eine Technik entwickelt, die die Leistungsfähigkeit des Stimmapparates erhöhte und ihn stärkte. So konnte die virtuose Belcanto-Literatur entstehen und interpretiert werden.
 

Um langfristig erfolgreich zu sein sollte jede Stimme auf ihrem Weg diese Grundlagen des klassischen Gesangstrainings durchlaufen.

Heute stellen Pop, Rock und Musical u.v.a. neue Anforderungen an die Stimme. Aber die Grundlage der Ausbildung ist die Gleiche. In meinem Unterricht für Stimmen im Unterhaltungsbereich verwende ich spezifische Übungen, die es ermöglichen die Scream- und  Belttechnik zu erlernen ohne der Stimme zu schaden.
Im Verlauf der Ausbildung lernen Sänger/Innen ihre Stimme und deren Stärken besser kennen. Mein Gesangsunterricht unterstützt sie auf dem Weg ihre Individualität typ- und stimmgerecht auszudrücken, sei es im Klassischen oder im Unterhaltungsbereich.

Ist die Stimme aufgebaut, muss sie gepflegt werden, vor allem während intensiver Auftrittsphasen (Theaterengagement, Show, Konzerttour). Muskeln werden durch gezieltes Üben wieder entspannt und in harmonische Funktion miteinander gebracht. Die regelmäßige Wartung – ein Boxenstopp wie bei der Formel 1- gewährleistet die Erhaltung der Stimmgesundheit.

Den Körper durch gesunde Ernährung und Sport fit zu halten, trägt zur Leistungsfähigkeit der Stimme bei. Nach meiner Erfahrung unterstützt und bereichert eine mentale Praxis wie Yoga die Stimme zusätzlich.

Der große Gesangspädagoge Cornelius Reid, hat die Grundprinzipien einer guten Gesangstechnik so zusammengefasst:

"Bei einer idealen Gesangstechnik sind alle für die Tonerzeugung verantwortlichen funktionalen Elemente harmonisch ausbalanciert. Bei einem solchen anatomischen und physiologischen Gleichgewicht sind Brüche, Lücken oder Stimmlagenübergänge nicht mehr wahrnehmbar. Das Konzept einer nahtlosen Stimme ist nur dann aufgegangen, wenn alle an der Phonation beteiligten Muskelsysteme wohlentwickelt sind und zueinander in völliger Ausgewogenheit stehen.

Da diese Ausgewogenheit leider nur sehr selten vorzufinden ist, werden Stimmfehler eher gefördert, und gesangstechnische Weiterentwicklung wird auf Dauer durch pädagogische Lehrmethoden gehemmt, deren einziges Ziel darin besteht, die Bruchlosigkeit der Stimme zu erreichen und /oder zu erhalten, ohne auf die Kondition und die Fähigkeiten der daran beteiligten Muskelsysteme Rücksicht zu nehmen.

Deshalb ist aus stimmpädagogischer Sicht eine bruchlose Stimme solange kein zu erstrebendes Ziel, bis alle im Stimmorgan beteiligten Muskelsysteme in optimaler Weise zusammenarbeiten und eine funktionale Einheit bilden.“

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